Seit Mitte des 19. Jahrhunderts konnten Frauen, durch ihren Beitritt in eine Diakonissenanstalt (evangelisch) oder in einen katholischen Frauenorden eine Ausbildung im sozialen Bereich erhalten, wodurch sich für religiös motivierte Frauen eine Alternative zum Leben als Ehefrau und Mutter eröffnete.
Gleichzeitig wurde dadurch die Armen- und Krankenpflege in den Pfarreien und Gemeinden gefördert. Aus der Tätigkeit dieser Frauen gingen an vielen Orten Krankenpflegevereine hervor, die als Vorreiter der heutigen Sozialstationen angesehen werden können.
Neben der Krankenpflege gehörten die Weitergabe von Fertigkeiten in Näh- und Haushaltungsschulen ebenfalls zu den Aufgaben der Ordensschwestern und Diakonissen.
Besonders bekannt in der Region ist der Orden der Dominikanerinnen, die als „Arme Schulschwestern“ vor allem im Bereich der Kinderbetreuung tätig waren und damit den Grundstein für die heutigen Kindertagesstätten legten.
Ein Beispiel für jahrzehntelanges soziales Wirken ist Schwester Nikola, die über 44 Jahre in Contwig in der Kinderbetreuung aktiv war und damit - und als Organistin und Leiterin des Kirchenchores - die Gemeinde prägte. Nachdem 2015 das Schwesternhaus in Contwig geschlossen wurde, kehrte sie ins Mutterhaus nach Speyer zurück, wo sie im Januar 2023 im Alter von 83 Jahren verstarb.
Die Kehrseite des jahrhundertealten kirchlichen und ehrenamtlichen Engagements, dem Engagement aus Nächstenliebe, zeigt sich bis heute in den verhältnismäßig niedrig bezahlten sozialen Berufen, die nach wie vor in der überwiegenden Zahl von Frauen ausgeübt werden und somit deren eigenständige Altersabsicherung erschweren.
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