"Frei leben ohne Gewalt"

Frauen gegen Gewalt

Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurde in Deutschland Gewalt gegen Frauen im familiären Umfeld im Wesentlichen nicht strafrechtlich verfolgt. 

Erst ab 2000 wurde die Notwendigkeit erkannt, über das allgemeine Strafrecht hinaus gesetzgeberisch als auch tatsächlich „Gewalt gegen Frauen“ zu ächten, insbesondere auch Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Im Oktober 2000 wurde in Rheinland-Pfalz - bundesweit einmalig - das Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen, kurz RIGG, eingerichtet. 

In diesem Projekt sind seither alle mit dem Thema befassten Institutionen vernetzt (Landesweiter Runder Tisch, Regionale Runde Tische, Frauenhäuser und Interventionsstellen). Das bundesweite 1. Gewaltschutzgesetz trat schließlich am 01.01.2002 in Kraft.

Frau Dr. Sieghild Mueller (geb. 18.04.1917) war in alle diese Projekte und in den einzelnen Institutionen eingebunden und in Pirmasens teilweise sogar Vorreiterin. Unter ihrer Regie wurden 1986 die Vereine „Förderkreis Frauenzufluchtsstätte“ für Einzelmitglieder und „Trägerverein Frauenzufluchtsstätte“ für Vereine, Verbände und Stadtfraktionen gegründet. Ein Haus wurde gesucht, renoviert und konnte bereits im Jahr 1988 eingeweiht werden. Die Frauenzufluchtsstätte Pirmasens steht seither für sechs Frauen und 10 Kinder offen. Bis ins Jahr 2004 leitete Dr. Sieghild Mueller diese Einrichtung. 

Für ihr Engagement wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, daneben auch mit allen Ehrenplaketten der Stadt Pirmasens und der Landesehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz. Sie erhielt als erste Frau die Ehrenbürgerwürde der Stadt Pirmasens. Am 15.10.2017 verstarb Dr. Sieghild Mueller im hohen Alter von 100 Jahren.


(Sprecherin: Ulrike Kahl-Jordan)

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