"Zwischen Steppmaschin‘ und Wickeltisch"

Frauen in der Schuhindustrie

Die Entwicklung der Schuhindustrie nahm in der heutigen Südwestpfalz seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert ihren Verlauf. 

Frauen hatten seit Anbeginn der seriellen Schuhproduktion einen wesentlichen Anteil an den Herstellungs- und Vertriebsprozessen. 

So sind bis heute die „Pirmasenser Schuhmädchen“ bekannt, die bis weit ins 19. Jahrhundert hinein die handgefertigten Produkte europaweit auf Märkten vertrieben. 

Bis zur Blütezeit der Schuhindustrie in den 1960er Jahren waren unzählige Frauen überwiegend als Näherinnen oder Stepperinnen in den Fabriken tätig – meist ohne eine Ausbildung absolviert zu haben. 

Schon damals waren diese Frauen einer Doppelbelastung ausgesetzt: auf der einen Seite die Familie, auf der anderen Seite die Arbeit, die für den Lebensunterhalt unabdingbar war. 

Bereits zu dieser Zeit war Heimarbeit ein gängiges Arbeitsmodell, wobei die Frauen häufig bis in die Nacht an den Steppmaschinen saßen und nach abgelieferten Stückzahlen bezahlt wurden. 

Einige Schuhfabriken boten damals auch Betriebskindergärten an. Ganz vereinzelt übernahmen Frauen die Leitung von Schuhfabriken. So z.B. Adelheid Kuhnle, geboren 1910 in Pirmasens. 

Ihr Vater Philipp Rothhaar hatte 1921 eine Schuhfabrik in Waldfischbach erworben und diese in den 1930er Jahren zu einem größeren Betrieb mit rund 2.000 Beschäftigten ausgebaut. 

Als ihr Ehemann 1954 bei einem Verkehrsunfall starb, übernahm die 44-jährige Witwe Adelheid Kuhnle die Verantwortung in der „Libelle“-Schuhfabrik und führte fortan erfolgreich die Geschäfte bis ins Jahr 1962. 

Im Deutschen Schuhmuseum in Hauenstein gibt es noch vieles über die Geschichte der Schuhindustrie zu erfahren.

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